Das Lied vom Prokrastinieren
Wann immer ich das Wort „Gruppenarbeit“ höre zieht sich
irgendetwas in mir zusammen. Ob das an meiner eigenen Einstellung zur Arbeit im
Team liegt, oder an den Rahmenbedingungen, die einem in der Schule und der Uni
geboten werden weiß ich nicht. Ich weiß nur:
Gruppenarbeit bedeutet Stress.
Stress in jeder Form. Prokrastinieren bis zum bitteren Ende und alle Arbeit in
den letzten zwei Tagen erledigen, von Anfang an unendlich viel Zeit investieren
während alle anderen noch am Prokrastinieren sind oder schlichtweg von vorne
bis hinten überfordert sein.
Bisher schien es mir so, als sei es vollkommen egal, wie ich es angehe: Irgendetwas läuft immer falsch.
Bisher schien es mir so, als sei es vollkommen egal, wie ich es angehe: Irgendetwas läuft immer falsch.
Aber woran liegt das? Ist es meine
eigene Unfähigkeit mit anderen Leuten zusammenzuarbeiten oder liegt es an
mangelnder Organisation? Ich will sehr hoffen, dass es letzteres ist.
Und darum soll es in diesem Semester gehen: Wir Screen Bees
wollen gemeinsam herausfinden, welche Wege es gibt, die Arbeit als Gruppe zu
vereinfachen, zu organisieren und zu strukturieren.
Erster Schritt: Fehlererkennung.
In meinen bisherigen Gruppenarbeiten lief es meist so, dass
zu Anfang ein kurzes Gespräch darüber stattfand, wer denn nun welchen Teil der
Arbeit übernimmt. Danach wurde allerdings wochenlang kaum mehr kommuniziert, so
dass keiner genau wusste, ob die anderen mit der Arbeit schon begonnen haben,
wenn ja wieviel erledigt wurde und an welchen Stellen Klärungsbedarf besteht.
Je näher der Abgabetermin rückte, desto mehr wurde das Thema immer wieder
angesprochen, allerdings nur mit Floskeln wie „Ja wir setzen uns jetzt auf
jeden Fall bald mal zusammen“. Eine oder zwei Wochen vor Fristende kam dann
meist die Realisation:
Das Projekt von
dem man anfangs dachte man könne es optimal ausarbeiten, muss mehr schlecht als
recht (wenn überhaupt) abgegeben werden, weil einfach die Zeit fehlt.
Ich glaube allerdings nicht, dass das die Erfahrung ist, die
jeder macht. Ganz im Gegenteil: Abhängig davon, welcher Arbeitstyp man ist,
kann das Ganze komplett anders aussehen. Schon oft haben mir Freunde
verzweifelt davon berichtet, dass sie sich in ihrer Gruppenarbeit komplett
alleine fühlen, seit Wochen an der Aufgabe arbeiten und alle anderen
Gruppenmitglieder kaum etwas beisteuern.
Abgesehen davon, welches nun das individuelle Problem ist
glaube ich, dass viele Fehlerquellen in mangelhafter Organisation zu Beginn des
Projekts zu finden sind.
Das erhoffe ich mir also von dieser Vorlesung: Noch besser
und genauer verstehen, woran ich bisher gescheitert bin und vor allem einen Weg
finden, vor und während einer Gruppenarbeit besser mit meinen Kommilitonen zu
kommunizieren, so dass „Prokrastinierer“ wie ich wissen, was zu tun ist und „Alleinarbeiter“
von Beginn an mehr Unterstützung bekommen.
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